28. Juni 1999 - Pressebulletin zur Unfallstatistik UVG 1999
Seit 1988 erstmals wieder tiefere Prämien
Die neuste Ausgabe der Unfallstatistik UVG zeigt bemerkenswerte Fakten auf: erstmals kein
Rückgang der Unfallversicherer, erstmals tiefere Prämien, dafür steigende Zahl der
Stellensuchenden, hoher Rückstellungsbedarf für Renten und teilweise sinkende Unfallzahlen.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist zudem nur eine minime Lohnsteigerung zu verzeichnen.
Die “Kommission für die Statistik der Unfallversicherung UVG” (KSUV) hat soeben ihre seit
1985 alljährlich erscheinende Unfallstatistik UVG herausgebracht. Diese basiert auf den
Ergebnissen aller Unfallversicherer in der Schweiz. Am 1.1.1999 waren beim Bundesamt für
Sozialversicherung (BSV) 40 Versicherer registriert, genau gleich viele wie ein Jahr zuvor.
Das ist das erste Mal seit 1984, dass die Zahl der Versicherer nicht zurückging. 1988 waren
beim BSV noch über 250 Unfallversicherer registriert!
Tiefere Prämien
Bemerkenswert ist, dass 1997 zum ersten Mal seit 1988, seit die Prämien aller UVG-Versicherer
ausgewiesen werden, eine Senkung der durchschnittlichen Nettoprämien je versicherte Person
registriert werden konnte, und zwar um 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt
bezahlten 1997 die registrierten stellensuchenden Personen eine Nettoprämie von rund
45 Franken monatlich und die Beschäftigten - für die Berufsunfall- und die
Nichtberufsunfallversicherung zusammen - von rund 95 Franken monatlich. Insgesamt wurde damit
1997 einschliesslich der Verwaltungskosten- und Präventionszuschläge ein Prämienvolumen von
rund 4,5 Milliarden Franken ausgewiesen.
Hohe Rückstellungen für Renten nötig
Die Zahl der beschäftigten Versicherten ist mit 3,2 Millionen (1997) im Vergleich zum Vorjahr
praktisch unverändert geblieben. Die Zahl der registrierten - und damit versicherten -
Stellensuchenden hat 1997 dagegen um 18 Prozent von 207 000 auf
245 000 zugenommen. Zugenommen haben ebenfalls die Berufsunfälle: Diese sind 1998 im Vergleich
zu 1997 um rund ein Prozent von 268 000 auf 271 000 gestiegen. In der gleichen Zeitspanne haben
dafür die Freizeitunfälle von 422 000 auf 421 000 (ca. - 1/2 %) abgenommen.
Hohe Kosten haben die Renten verursacht: In der Berufsunfallversicherung musste 1997 für
1 651 neu fest gesetzte Renten ein Deckungskapital von 388 Mio. Franken zurück gestellt werden;
in der Nichtberufsunfallversicherung für 1 819 neu gesprochene Renten ein solches von
486 Mio. Franken. Während der 90-er Jahre musste nur im Rezessionsjahr 1993 von den Versicherern
ein grösserer Aufwand verbucht werden (402 Mio. Franken in der BUV bzw. 507 Mio. Franken in der NBUV).
Lohnniveau nur unwesentlich gestiegen
Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 180 000 Unfälle und Berufskrankheiten registriert, von
denen rund die Hälfte - nach der Karenzfrist - eine sofortige Taggeldzahlung nach sich gezogen
haben. Die diesen Taggeldern zu Grunde liegenden Löhne sind im Vergleich zum Vorjahr lediglich
um 0,3 % gestiegen. Dies ist ein vorläufiger Wert, der sich bis Ende Jahr wieder ändern kann.
Unterschiede zur jährlichen Schätzung der Lohnentwicklung des Bundesamtes für Statistik (BFS)
ergeben sich u.a. daraus, dass die 40 Unfallversicherer nur die Löhne jener Personen erfassen,
die verunfallt sind bzw. eine Berufskrankheit erlitten haben. Das BFS hingegen schliesst auf
Grund derselben Angaben auf die Gesamtheit der Beschäftigten.